Eine kurze idee des stehens

die statik einer ökonomischen Bewegung

 

Wie in den vorangegangen Artikeln bereits beschrieben, erkenne ich die menschliche Körperhaltung als ein dynamisches Geschehen. Daher erscheint es ein wenig ambivalent, den Stand als Referenz für eine adäquate Haltung heranzuziehen. Bei genauerer Betrachtung erkennen wir jedoch, das der gut organisierte Stand die Voraussetzung für eine gut organisierte, körperumgreifende Bewegung darstellt: die Statik des Stehens bestimmt die Qualität der Bewegung. Eine hohe Qualität zeichnet sich dabei durch eine ökonomische Arbeitsweise aus - die Bewegung fühlt sich leicht an.  


Wie kann man gut stehen? Hier eine kurze Idee (nach Dr. Thomas Walser, Certified Rolfer):


1. Füße beckenbreit und parallel - Fußsohlen entspannt (landen) - Boden spüren

2. Gewicht gleichmäßig auf dem Fuß verteilt - Großen Zeh und Ferse wahrnehmend

3. Knie locker, sie dürfen leicht nach innen zeigen

4. Becken wie Schublade nach hinten gleiten lassen - Schambein hängt zwischen den Beinen
5. Hüftgelenk ist hinter der Mittellinie

6. Bauch, Po und Hüfte sind locker
7. Brustbein schwebt nach vorne - wie ein drittes Auge, das nach vorne blickt

8. Schulter hängen frei, Schulterblätter sind entspannt (nicht nach hinten ziehen)

9. Kopf sitzt frei und leicht auf dem Körper - wie eine Boje
10. Blick ist weit und offen, Ohren sind offen und wach


Übertragen auf das Sitzen kann es wie folgt aussehen:


1. Füße flach am Boden

2. Knie fallen leicht nach innen

3. Sitzebeine gehen auseinander - passive Spannung im Beckenboden

4. Rumpf orientiert sich vor den Sitzbeinen

5. Brustbein schwebt nach vorne - wie ein drittes Auge, das nach vorne blick

6. Schulter hängen frei, Schulterblätter sind entspannt (nicht nach hinten ziehen)

7. Kopf sitzt frei und leicht auf dem Körper - wie eine Boje

8. Blick ist weit und offen, Ohren sind offen und wach


Weitere Informationen auch unter www.dr-walser.ch


 Februar 2024